W 51 – Inspiration der Woche

Was zunächst provokant klingt, berührt den Kern dessen, was wir unter systemischer (Neuer) Autorität verstehen. Arendt richtet sich nicht gegen Verantwortung, sondern gegen gedankenlosen Gehorsam. Gegen das Abgeben von Urteilskraft. Gegen das Verstummen der eigenen inneren Stimme im Angesicht von Macht.
Systemische Autorität setzt genau hier an: Nicht Macht über andere, sondern Verantwortung für Beziehungen zu übernehmen.
Nicht Kontrolle auszuüben, sondern sich für Präsenz, Haltung und Selbstführung einzusetzen.
Nicht Gehorsam zu verlangen, sondern Eigenverantwortung zuzumuten.
Führung – im pädagogischen, sozialen oder organisationalen Kontext – bedeutet aus dieser Perspektive, Räume zu eröffnen, in denen Menschen nicht folgen müssen, sondern sich positionieren können. Wo Grenzen nicht autoritär durchgesetzt, sondern relational gehalten werden. Wo Autorität aus Klarheit, Verbundenheit und Standhaftigkeit erwächst – nicht aus Angst oder Anpassung.
In diesem Sinne gratulieren wir herzlich allen, die in 2025 die Weiterbildung zum Coach für Neue Autorität abgeschlossen haben. Ihr habt Euch auf einen Weg eingelassen, der Mut zur Haltung und zur Selbstreflexion verlangt.
Ebenso senden wir herzliche Grüße an alle, denen wir in den Grundlagen- und Aufbaumodulen sowie in den Supervisionen begegnen durften. Die gemeinsamen Lern- und Denkbewegungen wirken nach – auch jenseits formaler Abschlüsse.
Wir freuen uns darauf, Euch 2026 wiederzusehen. Vielleicht auch im Rahmen der nächsten internationalen Tagung. Seit Kurzem wissen wir, dass diese leider nicht – wie zunächst angenommen – 2027 in Irland stattfinden wird. Sobald es Neuigkeiten gibt, halten wir Euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

Für jetzt wünschen wir Euch ein friedliches, waches und verbundenes Weihnachten.

www.neueautoritaet.de
(Foto: M. Wiprich)