2023_12_28 Combatants for Peace

Die Combatants for Peace haben vor Weihnachten ein Treffen organisiert, welches sie „Mut im Unbekannten: Neue Möglichkeiten erforschen“ genannt haben.

Liebe alle,  

die Combatants for Peace haben vor Weihnachten ein Treffen organisiert, welches sie „Mut im Unbekannten: Neue Möglichkeiten erforschen“ genannt haben. Es sind etliche Betroffene zu Wort gekommen, die eindrücklich und emotional ihre eigene Betroffenheit geäußert haben und zugleich trotz eigener tiefgreifender und traumatischer Erfahrungen sich für Frieden und Versöhnung einsetzen. 

So z.B. waren die Ausführungen von Magen Inon, der seine Eltern bei dem Hamas-Anschlag am 7. Oktober verloren hat, Demut anregend und beeindruckend. Inmitten seines enormen Schmerzes fordert Magen Inon weiterhin ein Ende des Blutvergießens und Frieden statt Rache. 

Ahmed Helou, Aktivist von Combatants for Peace, hat durch die israelische Bombardierung des Gazastreifens bereits über 50 Angehörige verloren. Mit großem Mut sprach Ahmed über den Wert eines jeden Menschenlebens und rief zu Gewaltlosigkeit und einem Ende der Besatzung auf. 

Hadar Cohen, eine arabisch-jüdische Aktivistin, sagte während des Gesprächs: “Ich denke, dass die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand wirklich notwendig ist. Nur so können wir die Sicherheit von heute und morgen gewährleisten. Dies ist Teil des Paradigmenwechsels – wir müssen weg von militärischen Lösungen und hin zu einer politischen Lösung.” Sie fuhr fort: “Wir müssen aktiv das Licht werden und es verkörpern. Wir können nicht auf eine neue Realität warten. Wir müssen sie hervorbringen… wir müssen einen Weg finden, in dieses System einzugreifen, das sich von Angst und Gewalt nährt, und einen anderen Weg wählen. Dies erfordert die aktive Arbeit des Mutes.”

Während des Treffens wurden auch Gedichte vorgetragen, die hier im Nachgang angehängt sind. 

Die Combatants for Peace kündigen an:

Wir gehen weiterhin gemeinsam vorwärts – mit Mut und unserer gemeinsamen Menschlichkeit. Um die Arbeit der Bewegung für Sicherheit und Freiheit für alle zu unterstützen, ziehen Sie bitte in Erwägung, Ihre Spenden zum Jahresende an Combatants for Peace zu richten. Mögen wir reaktionäre Gewalt in revolutionäre Liebe verwandeln. 

In Solidarität,

 Lindsay Stanek, Managerin für Kommunikation und Entwicklung

Amerikanische Freunde von Combatants for Peace

In Solidarität,

Bruno Körner, Martin Lemme und das gesamte SyNA-Team


Wenn ich sterben muss

Von Refaat Alareer

Wenn ich sterben muss,

musst du leben

um meine Geschichte zu erzählen

um meine Sachen zu verkaufen

um ein Stück Stoff zu kaufen

und ein paar Schnüre

(es soll weiß sein und einen langen Schwanz haben)

damit ein Kind, irgendwo in Gaza

und dem Himmel in die Augen schaut

und auf seinen Vater wartet, der an einem Ort geblieben ist – 

und niemandem Lebewohl sagte

nicht einmal zu seinen eigenen Kindern

nicht einmal zu sich selbst – 

sieht den Drachen, meinen Drachen, den du gemacht hast, hoch oben fliegen

und denkt einen Moment lang, ein Engel sei dort

der die Liebe zurückbringt

wenn ich sterben muss

soll er die Hoffnung bringen

lass es ein Märchen sein


A shared Dream – Ein Traum zum Teilen
Dieses Gedicht wurde von dreiundzwanzig Mitgliedern von “Combatants for Peace” nach der Gewalt, die am 7. Oktober 2023 begann, verfasst.

Darin geben wir Ihnen unseren gemeinsamen Traum.

Wir laden Sie ein, eine Kerze der Solidarität anzuzünden und mit uns zu träumen.

Ich träume davon, dass Liebe an die Stelle von Angst tritt.

Ich träume davon, dass wir uns ineinander sehen Bilder, die gleich sind.

Lasst uns die Religion nicht benutzen, um Vorherrschaft, Mord und Hass zu rechtfertigen. Lasst uns heilen und verzeihen.

Lasst uns einen anderen Weg finden.

Ich träume von einer Heimat, zu der ich gehöre.

Dieses schöne Land könnte ein Paradies sein.

Durch unsere Fürsorge füreinander heilig gemacht.

Ich will nicht, dass der andere geht.

Es gibt kein “wir” und “sie”.

Wir beide wollen in Frieden, Würde, Gerechtigkeit und Freiheit leben.

So lasst uns sitzen und reden, solange es nötig ist.

Wir sind beide hier, um zu bleiben.

An manchen Tagen wünsche ich mir zu sterben, bevor ich sehe, wie ein geliebter Mensch getötet wird, und dennoch träume ich von einem Ende des Blutvergießens, vom Schutz des Lebens und von der Hilfe der internationalen Gemeinschaft.

Mein ganzes Leben lang weiß ich nicht, was es heißt, frei zu sein.

Nicht einmal einen Tag.

Wie fühlt es sich an?

Bevor ich sterbe, möchte ich es wissen.

Ich träume von einem Ende der Besatzung. Von kollektiver Befreiung

Ich habe diesen Traum, in dem ich palästinensische und israelische Kinder spielen sehe.

Nicht als Kindersoldaten oder Helden.

Sie dürfen einfach nur sein und einen weiteren Tag erleben.

Ich träume davon, dass unsere Kinder in Frieden zusammenleben.

In einem Heimatland, in dem sie an Menschlichkeit glauben können.

Dieser Traum beginnt mit mir.

Hier die Originale:

A SHARED DREAM – poem by CfP

If i must

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